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Weiterhin keine konjunkturelle Aufhellung der Industrie in Sicht

Die deutsche Wirtschaft startet verhalten ins neue Jahr. Auch wenn das Schlimmste überstanden zu sein scheint, ist eine konjunkturelle Aufhellung der Industrie weiterhin nicht in Sicht. Denn auch im Dezember 2019 gingen die Auftragseingänge erneut zurück. 2,1 Prozent weniger Bestellungen gingen bei den Industrieunternehmen im Vergleich zum Vormonat ein. Da der Auftragseingang als wichtiger Indikator für die zukünftigen Geschäftsentwicklungen gilt, trübt dieser die Erwartungen für die kommenden Monate. Gründe für den massiven Auftragsrückgang innerhalb des Euroraums sind in den Handelskonflikten sowie dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU zu finden. Zwar scheint der deutsche Wirtschaftsmotor nicht komplett abgewürgt, zu gewohnten Wachstumsraten wird die deutsche Konjunktur jedoch voraussichtlich erst frühstens Ende 2020 zurückkehren.

Derzeit wächst die Angst innerhalb der deutschen Wirtschaft vor dem Reißen der Lieferketten durch die anhaltende Coronavirus-Epidemie. Aktuell können viele deutsche Unternehmen ihre Produktion noch mit Beständen aus ihren Lagern aufrechterhalten. Auch muss in den nächsten Wochen noch nicht mit einem Lieferengpass gerechnet werden, da der deutschen Industrie, bei ihren Produktionsstätten außerhalb der Volksrepublik, die weite Entfernung zu ihren chinesischen Zulieferern zugutekommt. Derzeit ist noch immer viel Material unterwegs nach Deutschland. Schwierigkeiten in der Lieferkette werden jedoch immer wahrscheinlicher, je länger der Stillstand in China andauert. Experten gehen grundsätzlich davon aus, dass sich die Folgen der Coronavirus-Epidemie mit bis zu minus 3 Prozent Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik China im ersten Quartal 2020 widerspiegeln werden. Die westliche Welt wird vor allem über ihre Handelskanäle von und nach China betroffen sein. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Exporte nach China um bis zu 5 Prozent sinken werden.

In der Kautschukindustrie sind nahezu alle Unternehmen in irgendeiner Form vom wirtschaftlichen Rückgang erfasst. Insbesondere die Reifenhersteller sehen sich mit großen Überkapazitäten am Markt konfrontiert. Große Unsicherheiten für Automobilzulieferer könnten sich zudem auch aus aktuell diskutierten Rückverlagerungen in der Wertschöpfungskette hin zu den OEMs ergeben (Thema am Tag der Kautschukindustrie am 28.04.2020 in Berlin).

Die Branche geht auf Basis des aktuellen Geschäftsklimaindexes pessimistisch in das Jahr 2020 bei rückläufiger Nachfrage und niedrigem Auftragsbestand. Die von OEMs prognostizierten Produktions- und Abrufzahlen sind nicht mehr verlässlich. Aktuell läuft unsere Jahresumfrage 2020 bei den Mitgliedsunternehmen. Wir erhoffen uns hieraus zeitnah aktuellste Informationen zum Zustand unserer Branche. Über die Ergebnisse der Umfrage werden wir in Kürze berichten.