Die nächsten vier Jahre sind aus Sicht der Kautschukindustrie wegweisend in der Entscheidung der Unternehmen, ob es für sie noch eine wirtschaftliche Zukunft am Industriestandort Deutschland gibt. Deshalb fordert Engelhardt einen „Zukunftsdialog“ der neuen Bundesregierung mit der Wirtschaft unter Einbeziehung der mittelständischen Industriebranchen. „Die angestrebte Transformation zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft kann nicht von oben diktiert werden, sondern muss in einem konstruktiven Austausch erfolgen.“ Nur auf diese Weise könne gewährleistet werden, dass der Industriestandort Deutschland international wettbewerbsfähig bleibt und die Produktion nicht ins ferne Ausland verlagert werde, was letztlich weniger Klimaschutz als mehr Klimaschutz bedeuten würde.
Der wdk-Hauptgeschäftsführer verwies mit Blick auf die kommenden Koalitionsverhandlungen auf die Forderungen der deutschen Kautschukindustrie in ihren Wahlprüfsteinen: Bezahlbare Energiekosten, eine maßvolle Chemikalienregulierung unter Beachtung einer vertretbaren Substituierung, staatliche Unterstützung bei der Mobilitätswende und der Kreislaufwirtschaft bei Altreifen sowie die Einführung eines Bundesbeauftragten für Rohstoffe.
„Kein Zweifel: Das Wahlergebnis ist auch ein Votum für soziale und ökologische Gerechtigkeit. Ein klimaneutraler Sozialstaat ist aber nur mit einer starken Wirtschaft erreichbar. Nicht gegen sie. Und nicht mit dem Ziehen immer engerer ideologischer Leitplanken. Es geht nur miteinander!“, so Engelhardt abschließend.