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Pressemeldung vom 8. März 2017

Deutsche Kautschukindustrie 2016: Stabiles Mengengeschäft, Umsatzrückgang basiert auf Rohstoffpreis-Baisse

Die deutsche Kautschukindustrie hat sich im vergangenen Jahr relativ stabil gezeigt. In einem schwierigen Marktumfeld sank der Branchenumsatz um 3,6 Prozent auf rund 11,3 Milliarden Euro. Ursächlich hierfür waren nach Angaben des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk) die Rohstoffpreise, die 2016 je nach Material zwischen 3 und 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Dies führte zu einer Anpassung der Verkaufspreise, die sich wiederum beim Umsatz bemerkbar machte.
Statistik

Betrachtet man die beiden großen Produktionsbereiche der deutschen Kautschukindustrie – Reifen und Technische Elastomer-Erzeugnisse (TEE) – einzeln, so wies der Reifensektor einen spürbaren Umsatzrückgang von 4,7 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro auf. Die Unternehmen verzeichneten im Ersatzgeschäft nur eine leichte Mengenausweitung und bei der Erstausrüstung moderate Zuwächse. Im Inland gab der Umsatz um 5,6 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro nach, während das Auslandgeschäft ein Minus von 0,9 Prozent und einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro aufwies.

Bei den Technischen Elastomer-Erzeugnissen zeigte sich angesichts der großen Bandbreite von Gummiprodukten ein uneinheitliches Bild. Im Bereich der Zuliefe vyrindustrien profitierten die Unternehmen spürbar von Produktionszuwächsen auf Abnehmerseite, was vor allem für den Automobilsektor gilt. Hier kletterte der Umsatz um 0,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. In anderen Branchen stagnierte hingegen das Geschäftsvolumen, was unter dem Einfluss der bereits erwähnten niedrigen Rohstoffpreise unter dem Strich zu einem Umsatzrückgang von 2,4 Prozent auf etwa 2,9 Milliarden Euro führte. Mit Licht und Schatten präsentierte sich das Auslandsgeschäft. Leichten positiven Impulsen aus Europa standen eine volatile Entwicklung in China und den USA sowie Rückgänge in Russland, der Türkei und Lateinamerika gegenüber. Im Ergebnis nahm hier das Volumen im gesamten TEE-Bereich um 0,1 Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro zu, im Inland hingegen um 1,4 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro ab. Insgesamt schlug ein Umsatzminus von 0,8 Prozent bei knapp 6,3 Milliarden Euro zu Buche.

Sorgen bereitet der Branche die produktive Entwicklung. Trotz einer erhöhten Kapazitätsauslastung (plus 0,9 Prozent auf 86 Prozentpunkte) ging die Produktion um 0,6 Prozent auf knapp 1,5 Millionen Tonnen zurück. wdk-Hauptgeschäftsführer Boris Engelhardt führte dies auf eine Verschlechterung der Standortbedingungen zurück: „Die Unternehmen leiden vor allem unter hohen und immer weiter steigenden Energiepreisen, die sie im internationalen Wettbewerb benachteiligen. Wir haben immer davor gewarnt, dass die Umlagefinanzierung der Energiewende die Leistungsfähigkeit der mittelständischen deutschen Kautschukindustrie beeinträchtigt. Die aktuellen Zahlen belegen, dass diese Befürchtung berechtigt ist. Deshalb muss der Gesetzgeber hier dringend entgegensteuern und die EEG-Umlage durch eine Haushaltsfinanzierung ersetzen.“

Der Produktionsrückgang wirkte sich auch negativ auf die Entwicklung der Investitionen und der Beschäftigung aus. Die Zahl der Beschäftigten nahm 2016 um 0,7 Prozent ab und fiel knapp unter 75.000. Die Investitionen im Inland verringerten sich um 1,4 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro, während die Auslandsinvestitionen deutlich um 5,7 Prozent auf fast eine halbe Milliarde Euro zulegten.

Für das laufende Jahr erwartet der Chef-Volkswirt des wdk, Michael Berthel, ein klares Umsatzplus: „Die zuletzt stark steigenden Rohstoffpreise werden sich spürbar beim Umsatz bemerkbar machen. Ein Plus des Geschäftsvolumens von fünf Prozent ist angesichts der aktuellen Marktlage durchaus vorstellbar.“ Bei den Mengenabsätzen sei gegenwärtig hingegen eher eine Stagnation zu erwarten, sowohl im Reifen-Sektor als auch im gesamten TEE-Bereich.

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und Technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt rund 200 Unternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von zehn Milliarden Euro.