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Pressemeldung vom 31. Juli 2024

Kautschukindustrie begrüßt Entwurf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), fordert aber eine bessere Förderung von Recyclingprodukten und einen risikobasierten Ansatz

Frankfurt/Main, 31. Juli 2024.- In der deutschen Kautschukindustrie spielt Recycling eine herausragende Rolle. „Die Branche hat frühzeitig das große Potenzial der Kreislaufwirtschaft erkannt und beim Recycling von Altreifen eine erfolgreiche Vorreiterrolle übernommen. Deshalb begrüßen wir grundsätzlich den vom Bundesumweltministerium vorgelegten Entwurf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie,“ erklärte der Präsident des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk), Michael Klein, heute in Frankfurt am Main. Die Kautschukindustrie sei bereits jetzt in der Lage, einen Großteil der geplanten Vorgaben zu erfüllen. Klein verwies darauf, dass mittlerweile fast 70 Prozent der Altreifen stofflich verwertet werden.

Gleichwohl ist dieser Erfolg laut dem wdk-Präsidenten durch die europäische Gesetzgebung, wie die Europäische Chemikalienregulierung oder die Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten, gefährdet: „Damit die Kreislaufwirtschaft bei Altreifen nachhaltig funktionieren kann, dürfen Recycling-produkte nicht diskriminiert werden. Es kann nicht sein, dass die rechtlichen Anforderungen an Recyclingprodukte strenger sind als sie für die Ausgangsprodukte waren. Wenn es hier kein pragmatisches und sinnvolles Umdenken gibt, machen wir Recyclen und die Verwendung von recycelten Produkten unnötig schwerer und teurer. Damit schließen wir dann die Tür zum Recycling, anstatt sie offen zu halten. Wir erreichen also genau das Gegenteil!“

Außerdem warb Klein dafür, dass bei der Regulierung von Recyclingprodukten das tatsächliche Risiko und nicht die abstrakte Gefahr in den Mittelpunkt gerückt wird: „Beim Schutz von Mensch und Umwelt vor Stoffen muss entscheidend sein, welche Gefahren konkret wirklich drohen und nicht, welche abstrakt drohen könnten. Also Risikoansatz und nicht Vorsorgeansatz oder sinnvoller Pragmatismus anstelle von verkopfter Administration.“ Generell sollte immer eine Expositionsbetrachtung die Grundlage für Einschränkungen sein. Denn hier werde realistisch auf wissenschaftlicher Grundlage beurteilt, wie lange und welcher Stoffmenge Personen oder die Umwelt ausgesetzt sind. Ansonsten werde der Einsatz von recyceltem Material unnötig beschränkt.

Klein sieht Deutschland gut aufgestellt, um eine global führende Rolle bei den Recyclingtechnologien einzunehmen. „Der Erfolg der Kreislaufwirtschaftsstrategie wird aber davon abhängen, dass der Markt für Recyclingprodukte gefördert und nicht gehemmt wird.“

Das Positionspapier ist auf der wdk-Homepage hier abrufbar.

 

wdk-Präsident Michael Klein (Quelle: wdk)

 

 

Downloads:
wdk-Pressemitteilung (.pdf)
wdk-Positionspapier (.pdf)
Pressefoto Michael Klein (.jpg)

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und Technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt rund 200 Unternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von zehn Milliarden Euro.