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Dr. Christoph Sokolowski

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Pressemeldung vom 3. März 2020

Deutsche Kautschukindustrie 2019/2020: 2019 ging wenig erfolgreich zu Ende

Das Jahr 2019 ist für die deutsche Kautschukindustrie wenig erfolgreich zu Ende gegangen. In der 2. Jahreshälfte gaben die Umsätze in der Breite des Produktportfolios gegenüber dem Vorjahr nach. Zuvor war nur das Automobil-Zuliefergeschäft betroffen gewesen. Wie der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) in Frankfurt am Main mitteilte, schrumpfte der Branchenumsatz gegenüber 2018 um 4,2 % auf knapp 11 Milliarden Euro. Für 2020 erwarten Verband und Unternehmen eine Seitwärtsentwicklung bei den Umsätzen mit Tendenz zur „roten Null“. Auch das Investitionsvolumen dürfte 2020 im Vergleich zum Vorjahr merklich sinken.

Parallel zu den Umsätzen gaben 2019 auch Beschäftigung und Produktion in der Branche nach. Insbesondere temporäre Beschäftigungsverhältnisse wurden aufgekündigt. Viele Unternehmen haben von der Möglichkeit, auf Kurzarbeit umzustellen, bereits Gebrauch machen müssen oder dies angemeldet. Mit der sinkenden inländischen Produktion erreichte auch die Kapazitätsauslastung an den Fertigungsstandorten den niedrigsten Wert seit Jahren.

Die globale Schwäche der Industrie hat 2019 den Absatz sowohl von Reifen als auch von technischen Produkten in der Erstausrüstung beeinträchtigt. Das galt im Jahresverlauf zunächst nur für automobile Zulieferteile, erfasste in der zweiten Jahreshälfte aber das Gros der Produkte der deutschen Kautschukindustrie.

Die Reifenlieferungen für das Ersatzgeschäft konnten ebenfalls nicht an das Vorjahresvolumen anknüpfen. Große Marktplayer im Handel haben ihr Einkaufsvolumen reduziert und stattdessen den Markt aus Lagerbeständen bedient. Zudem hat der überaus milde Winter das Winterreifengeschäft deutlich reduziert.

Negativ wirkt zum Jahresbeginn 2020 neben der Nachfrageschwäche – insbesondere in China – die wachsende Bedrohung für die Wertschöpfung durch die sich ausbreitende Coronavirus-Epidemie. Schwierigkeiten in den Lieferketten werden wahrscheinlicher, auch wenn der Einfluss auf die Rohstoffversorgung der Branche aktuell noch als überschaubar beschrieben wird. Die Analyse der Absatzentwicklung ist jedoch eine andere. Ein Viertel der deutschen Hersteller technischer Produkte erwartet einen starken Einfluss auf ihr Geschäft und weitere 50 Prozent sehen zumindest eine spürbare temporäre Beeinträchtigung.

Für 2020 rechnet der wdk mit einer inländischen Fahrzeugproduktion auf dem – aber nicht unter dem – niedrigen Niveau des Jahres 2019. Eine Stagnation der Geschäftsentwicklung erwarten auch weite Teile der Abnehmerschaft von Kautschukprodukten aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Der Reifenersatzmarkt gibt keinen Hinweis auf eine markante Veränderung des seit Jahren seitwärts verlaufenden Trends. Die Umsatzentwicklung der deutschen Kautschukindustrie ergibt sich zwangsläufig: Null-Wachstum.

Die größten Herausforderungen sehen die Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie für das Jahr 2020 sowie die Folgejahre vor allem in der Marktentwicklung, der Gesetzgebung sowie den nationalen Standortbedingungen.

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und Technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt rund 200 Unternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von zehn Milliarden Euro.