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Pressemeldung vom 27. April 2021

Tag der Kautschukindustrie 2021 | Corona-Krise kann bewältigt werden – wenn die Rahmenbedingungen stimmen

Hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, spannende Einsichten und bemerkenswerte Aussichten, dazu interessante Gespräche und Networking – und das alles rein virtuell. Am 27. April 2021 hat der diesjährige Tag der Kautschukindustrie als neuartig konzipiertes Online-Event in digitalen Veranstaltungsräumen stattgefunden. Der Schwerpunkt lag dieses Jahr auf der sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie andeutenden Zeitwende, die von Experten unter verschiedenen Aspekten beleuchtet wurde. Der Präsident des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk), Anish K. Taneja, sieht die Branche gerüstet, die Zeitenwende zu bewältigen und aktiv zu begleiten.

Hierfür sei die Wirtschaft aber auf die Unterstützung durch die Politik angewiesen. „Der Umbau des Mobilitätssektors und die Umstellung auf eine klimafreundliche Produktion können nur gelingen, wenn Deutschland Industriestandort bleibt. Das setzt unter anderem faire Energiekosten, faire Verantwortlichkeiten in Lieferketten und eine realistische Unternehmenshaftung voraus.“

Der Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Anton Hofreiter, betonte, die Umsetzung ambitionierter Klimaziele bei gleichzeitigem Wohlstandserhalt sei nur mit einer starken und innovativen Industrie zu schaffen. Eine Verlagerung der Produktion und des CO2-Ausstoßes ins Ausland sei keine Option. Der GRÜNEN-Fraktionschef sprach sich für die Einführung von regionalen Transformationsfonds gerade auch für mittelständische Zulieferunternehmen, für Abschreibungen für nachhaltige Investitionen, für eine Absenkung der EEG-Umlage, finanziert durch einen höheren CO2-Preis, und für die Beschleunigung von Planungsverfahren aus. Mit Blick auf die Automobilindustrie prophezeite er, dass das Auto auch in der Mobilität der Zukunft eine wichtige Rolle spielen werde.

Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, beschäftigte sich mit der „Zeitenwende in der deutschen Automobilindustrie“. Dabei verwies sie darauf, dass die Corona-Krise gezeigt habe, dass Deutschland eine starke Automobilindustrie brauche, denn das Auto sei ein zentraler Bestandteil im Leben vieler Menschen. „Es steht für Sicherheit, Freiheit und Lebensqualität“, so die VDA-Präsidentin. Für die nähere Zukunft zeigte sich Müller verhalten optimistisch. „Als Automobilindustrie haben wir die einmalige Chance, eine Transformation zu schaffen und Deutschland gleichzeitig aus der Krise zu helfen. Voraussetzung dafür ist eine technologieoffene Politik, die die entsprechenden wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen und Infrastrukturen schafft.“ Sie betonte die Bedeutung eines starken Standorts auf deutscher und europäischer Ebene. Mit Blick auf Deutschland sprach sie sich für eine moderne Industriepolitik aus, „die darauf ausgerichtet ist, zu ermöglichen statt zu verhindern.“ Als Beispiele nannte Müller ein moderneres Steuersystem, besseres Internet, schnellere Genehmigungsverfahren und wettbewerbsfähige Energiekosten.

Als einen „Sustainable Turning Point“ präsentierte Stefano Savi, Geschäftsführer der „Global Platform for Sustainable Natural Rubber“ (GPSNR), das Engagement seiner Organisation für nachhaltigen Naturkautschuk. In den knapp zwei Jahren ihres Bestehens sei es GPSNR gelungen, die gesamte Wertschöpfungskette Naturkautschuk einschließlich der Kleinbauern einzubinden und einen gemeinsamen Aktionsrahmen zu formulieren. Die nächsten Schritte seien eine Verbesserung der Bedingungen für eine nachhaltige Produktion in ausgewählten Anbauländern und eine bessere Rückverfolgbarkeit und Transparenz.

Unter dem Blickwinkel des Historikers betrachtete Professor Dr. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, Corona als „Zeitenwende“. Er wies darauf hin, dass es sich bei der Pandemie ohne Zweifel um eine große Zäsur handele, allerdings zeige die Geschichte auch, dass alle Zäsuren durch Kontinuitäten geprägt seien. Die Digitalisierung oder das Infragestellen der Globalisierung habe es etwa schon vor Corona gegeben, doch seien diese Entwicklungen durch die Pandemie stark beschleunigt worden.

„Die Zukunft nach Corona“ war das Betrachtungsfeld des Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx. Er nannte Corona eine „Tiefenkrise“, die alle Ebenen betreffe und aus der etwas Neues entstehe. Horx warnte davor zu glauben, dass es nach der Corona-Pandemie eine Rückkehr zum „alten Normal“ geben werde. Vielmehr würden viele Dinge bleiben, auch das Virus, mit dem man künftig leben müsse. Eine neue Epoche werde beginnen. Der Forscher rief dazu auf, „in positiven Widersprüchen“ zu denken und hob hervor: „Zukunft ist eine Entscheidung!“

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschuk­industrie e.V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und Technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt mehr als 180 Unternehmen mit rund 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahres­um­satz von fast zehn Milliarden Euro.

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und Technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt rund 200 Unternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von zehn Milliarden Euro.