Klicken Sie auf den unteren Button, um die Sprachumschalter über GoogleTranslate zu laden.

Inhalt laden

PGRpdiBjbGFzcz0iZ3RyYW5zbGF0ZV93cmFwcGVyIiBpZD0iZ3Qtd3JhcHBlci0zNDg3ODAzMyI+PC9kaXY+

Mitgliederumfrage Jahresstart 2022

Die Ergebnisse der wdk-Jahresumfrage 2022 bei den Mitgliedsunternehmen unterstreicht unsere Einschätzung der in Teilen fragilen, in Teilen robusten Branchenkonjunktur. Im Vergleich zum Ende des Jahres 2021 hat sich die Unruhe und hohe Volatilität auf der Beschaffungsseite keinen Deut entspannt und auch die Nachfragesituation wenig verändert.

Diese ist weiterhin zweigeteilt. Die Automobilzulieferer verzeichnen eine geringere oder allenfalls stagnierende bis marginal steigende Nachfrage gegenüber dem schwachen zweiten Halbjahr 2021 verzeichnen. Die Fahrzeugproduktion wird weiterhin durch fehlende Halbleiter stark eingeschränkt. Durch diese Unwucht in der Prozesskette – extreme Kostensteigerungen, die kaum an die Kunden weitergegeben werden können sowie negative Erträge trotz existierender Nachfrage – steigt das Insolvenzrisiko der Automobilzulieferer der Branche. Dagegen können Anbieter non-automotiver Produkte weiterhin auf einen robusten Auftragseingang setzen. Die aktuelle Corona-Welle schwächt allerdings die Dynamik der Auslandsorders ab.

43 % der Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie melden zum Jahresbeginn 2022 einen Auftragseingang aus dem Inland, der im Vergleich zum Vorjahr höchstens 5 % höher liegt. Bei deutlich mehr als der Hälfte dieser Unternehmen ist der Auftragseingang rückläufig. Ein Drittel der Unternehmen der Branche haben dagegen volle Auftragsbücher (Auftragseingang > 10 %). Im Auslandsgeschäft findet sich diese Zweiteilung wieder. Hier sind aber 55 % mit einer verhaltenen Nachfrage konfrontiert.

87% der Mitgliedsunternehmen melden aktuell Engpässe bei der Rohstoffversorgung, insbesondere aus China. Die globalen Logistikprobleme bestehen weiter. Die Energiepreise steigen exponentiell und der CO2-Zertifikatehandel hat sich zu einer zusätzlichen Kostenbelastung entwickelt. Die Rohstoffpreise sind in der Breite (für nahezu alle Rohstoffe) massiv gestiegen – und zwar kontinuierlich. Im 4. Quartal 2021 lagen die Preise um bis zu 80 % über denen des Vorjahresquartals und im Vergleich der Jahresmittel 2021 und 2020 um bis zu 65 % höher. Zum Jahresbeginn 2022 haben die Preise dann einen weiteren kräftigen Sprung nach oben gemacht. Die Volatilität der Rohstoffmärkte ist extrem und der Blick in die Zukunft mehr als vage. Angesichts des zu eskalieren drohenden Ukraine-Russland-Konflikts sind die preislichen Risikoaufschläge für Rohstoffe und Energie derzeit sehr hoch. Dazu kommt, dass der Logistikstau anhält und sich die Versorgungslage aktuell nicht bessert. Insofern ist auch keine Entspannung in Sicht.