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Wir müssen miteinander reden: Carina Konrad

Der wdk im Gespräch mit der stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Carina Konrad

Egal ob in der Politik oder in den Medien, die meisten Menschen in Deutschland scheinen dem Verbrennungsmotor keine Zukunft mehr zu geben. Teilen Sie diese Auffassung oder sehen Sie noch Chancen für E-Fuels?

Das sehe ich anders. Die Menschen wollen auch in Zukunft mobil sein und selbst entscheiden können, ob sie sich ein E-Auto oder einen Diesel kaufen. Denn mit E-Fuels kann auch dieser in Zukunft klimaneutral betrieben werden. Wir sollten die Bürgerinnen und Bürger nicht mit Verboten bevormunden, sondern Möglichkeiten schaffen, wie auch bestehende Fahrzeuge dank klimaneutraler Technologien in Zukunft genutzt werden können. Die Lösungen gibt es ja – wir müssen sie auch nutzen. Den ersten Schritt haben wir bereits getan, wenn zukünftig die Betankung mit E-Fuels in Reinform für den Straßenverkehr freigegeben wird.

Welche Vorteile hätten E-Fuels?

Klimaschutz im Verkehr wird nur gelingen, wenn insbesondere die Bestandsflotte und der Güterverkehr in Zukunft klimaneutral fahren. Das schaffen wir nur mithilfe von E-Fuels. Wir dürfen wichtige Technologien auf dem Pfad zu weniger CO2-Emissionen nicht aus ideologischen Gründen ignorieren. Es ist wichtig, dass alle Hebel gezogen werden, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Dazu gehören auch synthetische klimaneutrale Kraftstoffe. Deswegen ist es jetzt auch wichtig, dass mit der in der Koalition erzielten Einigung zu E-Fuels diese künftig in Reinform an allen Tankstellen verkauft und getankt werden können.

Gleichzeitig ermöglichen wir somit auch in Zukunft den klimaneutralen Einsatz von Pkw mit Verbrennungsmotoren. An dieser Technologie hängen allein in Deutschland weit über 600.000 Jobs direkt oder indirekt. Diesen wollen wir auch in Zukunft eine Perspektive bieten.

Nun ist die EU-Kommission am Zug, einen Vorschlag vorzulegen, wie Verbrenner, die ausschließlich mit E-Fuels betankt werden, auch außerhalb der Flottengrenzwerte zugelassen werden können. Hierauf haben wir uns auf EU-Ebene geeinigt und Bundesverkehrsminister Wissing hat kürzlich erst unsere Erwartung an die Kommission in der Angelegenheit bekräftigt.

Die deutsche Autoindustrie steht vor einem grundlegenden Wandel, von dem auch die Zulieferindustrie – wie die deutsche Kautschukindustrie – stark betroffen sein wird. Welche Möglichkeiten hat die Politik, die Unternehmen bei diesem schwierigen Prozess zu begleiten?

Unsere Aufgabe ist es, faire Rahmenbedingungen am Industriestandort Deutschland zu setzen und zu gewährleisten. Welche Technologie sich durchsetzt und überzeugen wird, entscheiden die Verbraucherinnen und Verbraucher. Angesichts gegenwärtiger geopolitischer Herausforderungen und volatiler Märkte ist unser Anspruch, Unternehmen bei ihren Transformationsprozessen nicht allein zu lassen. Daher haben wir Freie Demokraten uns insbesondere für die Aussetzung weiterer unverhältnismäßiger bürokratischer Belastungen in der Zeit der Krise ausgesprochen. Mit diesem Belastungsmoratorium wollen wir den Unternehmen Raum zum Atmen geben. Wir wissen auch, dass die teils massiv gestiegenen Energiekosten die Unternehmen in ihrem Gestaltungsspielraum strapazieren. Wir haben daher als Koalition darauf gedrängt, umfassende Entlastungsmaßnahmen aufzusetzen, die spürbar den enormen Kostendruck senken. Jetzt ist es an Bundeswirtschaftsminister Habeck, ausreichend Energie zu bezahlbaren Preisen für die Unternehmen in Deutschland und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts zu sichern.

(Bildnachweis: Inga Haar, Deutscher Bundestag)