Die zunehmend belastenden Standortkosten – überproportionale Steigerungen für Energie, Rohstoffe, Logistik, Löhne sowie hohe Steuern im internationalen Vergleich –beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen industriellen (Kautschuk)Verarbeitung und haben bei einem Drittel der Mitglieder und in Summe im Jahr 2022 zu einem Produktionsrückgang in Deutschland geführt. Die Verschlechterung der Standortbedingungen für industrielle (Kautschuk)Verarbeitung in Deutschland zeigt sich insbesondere an den Verlagerungen und Verlagerungsabsichten von inländischer Produktion der Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie. 2022 haben 12 % der Unternehmen der Branche Produktion verlagert und im laufenden Jahr planen dies 14 % der Unternehmen. Das sind historisch hohe Werte.
Den Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie brechen bei einer ohnehin strapazierten Ertragslage die Aufträge weg. Das ist nicht nur kurzfristig bedrohlich, sondern auch langfristig fatal. Den Unternehmen fehlen die Investitionsmittel für die industrielle Transformation. Das könnte den Ausverkauf der deutschen Kautschukindustrie bedeuten.
Ist das verantwortbar? Produkte aus Kautschuk sind ob ihrer chemischen Zusammensetzung sensibel in Herstellung und Gebrauch. Gleichzeitig sind sie durch ihre Eigenschaften aber auch unverzichtbar für das tägliche Leben. Sensibilität für diese Produkte bringt nur eine qualitäts- und nachhaltigkeitsbewusste Industrie mit – und hierfür steht die deutsche Kautschukindustrie.
Im Sinne von ehrlich gemeinter globaler CSR ist es somit zwingend erforderlich, politische Rahmenbedingungen in Deutschland zu setzen, die den skizzierten Branchentrend